Impfungen
- Eine Schutzimpfung soll Ihr Tier vor einer bestimmten Erkrankung schützen. Über das Immunsystem baut der Körper durch den Impfstoff einen Schutz vor dieser Erkrankung auf. Geimpft werden nur gesunde Tiere die frei von Parasiten (Wurmbefall, Flöhe, Zecken u.s.w.) sind, denn Parasiten oder andere Erkrankungen belasten das Immunsystem. Um ein Versagen der Impfung möglichst zu vermeiden, ist vor der Impfung eine Wurmkur sehr empfehlenswert.
- Die gefährlichen Infektionskrankheiten (die zum Teil auch auf den Menschen übertragbar sind) werden vor allem durch Viren hervorgerufen. Im Gegensatz zu Bakterien, die durch Antibiotika bekämpft werden können, gibt es bei Viren leider keine wirksamen Medikamente. Bei einer Virusinfektion kann man nur versuchen, den Krankheitsverlauf zu mildern und so das Schlimmste zu verhindern (Symptomatische Therapie).
- Das Ziel von Schutzimpfungen ist aus Gesundheitspolitischer Sicht der Schutz der Menschen vor Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind (zum Beispiel Tollwut). Des Weiteren soll den Infektionskrankheiten ihr seuchenhafter Charakter genommen werden.
Hund: Staupe, Hepatitis (ansteckende Leberentzündung), Parvovirose, Leptospirose („Stuttgarter Hundeseuche“), Tollwut, Zwingerhusten (Parainfluenza, Bordetella), Lyme-Borreliose
Katze: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut, Leukose, FIP (ansteckende Bauchfellentzündung der Katzen)
Kaninchen: RHD, Myxomatose, Kaninchenschnupfen
Frettchen: (siehe Hund) Tollwut, Staupe sind besonders wichtig
Impfplan Hund
Welpe (6-) 8 Wochen Lebensalter oder ältere Tiere Erstimpfung SHPPiL, dann 3-4 Wochen später Welpe 12 Wochen Nachimpfung SHPPiL + T und Borreliose, dann 3-4 Wochen später Welpe 16 Wochen Nachimpfung Borreliose dann jährliche Auffrischung in der Regel einmalig.
Dieser Impfplan kann und muss individuell immer wieder angepasst werden. Die Erkrankungen im Einzelnen:
- Staupe: Infektionserkrankung, die Atemwege, Darm und Zentrales Nervensystem schwer erkranken lässt. Endet in der Regel tödlich oder hinterlässt auch bei erfolgreicher Behandlung Folgeschäden (z.B. epileptische Anfälle)
- Hepatitis: Viruserkrankung, die schwere Schäden am Lebergewebe verursacht und viele Tiere durch daraus folgende Störungen innerlich verbluten.
- Parvovirose: Viruserkrankung, die vor allem Darm und Herzmuskel schädigt.
- Parainfluenza: Erreger im Zwingerhustenkomplex löst mit anderen Erregern diesen quälenden Husten aus. Anderen Erregern des Zwingerhustens, z.B. Bordetellen können durch weitere spezielle Impfungen vorgebeugt werden.
- Leptospirose: Bakterieninfektion, die v.a. Nierenschäden, ev. auch Leberschäden hervorruft. Menschen können sich über den Harn erkrankter Tiere infizieren.
- Tollwut: Das Virus wird in der Regel durch Bisse infizierter Tiere (z.B. Mäuse) übertragen, befällt das zentrale Nervensystem und führt letztendlich zum Tod. Der Mensch ist auch empfänglich für das Virus.
- Borreliose: Bakterien, die durch infizierte Zecken in die Blutbahn bei Mensch u. Tier injiziert werden, rufen viele verschiedene Störungen hervor, am bedeutsamsten Lahmheit und Gelenkschäden, gerade in den Gelenken kann sich der Erreger verstecken und ist eventuell keiner Therapie zugänglich.
Impfplan Katze
Welpe (6-) 8 Wochen Lebensalter und ältere Tiere Erstimpfung RCP und Welpen ab 9 Wochen Lebensalter und ältere Tiere Erstimpfung Leucogen, danach im Abstand von 3-4 Wochen, also Welpen ab 12 Wochen Lebensalter und älter Nachimpfung RCP + T und Leucogen Welpen ab 16 Wochen Lebensalter und älter Erstimpfung FIP und 3 Wochen später Welpen ab 19 Wochen Lebensalter und älter Nachimpfung FIP dann jährliche Auffrischung in der Regel einmalig.
Dieser Impfplan kann und muss individuell immer wieder angepasst werden. Die Erkrankungen im Einzelnen:
- Rhinotracheitis und Caliciviren sind Miterreger des Katzenschnupfens, der oft mit schweren Augen- und Atemwegsentzündungen einhergeht und bei geschwächten Tieren auch tödlich enden kann.
- Parvo- od. Panleucopenie der Katze (Katzenseuche) ist sehr ansteckend und verursacht eine schwere, und ohne Behandlung tödlich verlaufende Allgemeinerkrankung, mit Schwäche, Durchfall, Kreislaufversagen u. anderes.
- Leukose ist eine komplexe Erkrankung, die Tumorformen und Formen mit im Blut zirkulierenden Viren, sowie daraus viele verschiedene Erkrankungen resultierend auslöst, die häufig chronisch sind und immer behandelt werden müssen. Die Viren werden i.d.R. von Katze zu Katze z.B. durch gleiche Benutzung von Pfützen und Futternäpfen übertragen. Statistisch verursacht die Leukose auch heute noch die meisten Todesfälle bei der Katze.
- Tollwut: Das Virus wird in der Regel durch Bisse infizierter Tiere (z.B. Mäuse) übertragen, befällt das zentrale Nervensystem und führt letztendlich zum Tod. Der Mensch ist auch empfänglich für das Virus.
- Feline Infektiöse Peritonitis ist eine tödlich verlaufende Viruserkrankung mit Brust oder Bauchfellentzündungen.
Impfplan Kaninchen
ab 4.-6. i.d.R. aber 8.-12. Lebenswoche Erstimpfung RHD, jährliche Nachimpfung ab 4.-6. Lebenswoche Erstimpfung Myxomatose, eventuell 4 Wochen später ab 8.-10.Lebenswoche Nachimpfung Myxomatose, der Impfschutz beträgt 1/2 Jahr
Der Impfplan kann und muss individuell immer wieder angepasst werden.
Die Erkrankungen im Einzelnen:
- RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease; auch als China-Seuche bekannt) ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Kaninchen. Das Virus verursacht Entzündungen der Atemwege, des Magen-Darmtraktes, schädigt Leber und Lymphgefäße und führt zu massiven Blutgerinnseln und oft sehr schnell zum Tod des Kaninchens. Die Behandlungsmöglichkeit gegen RHD richtet sich nur gegen die auftretenden Symptome, und führt nicht immer zum Erfolg.
- Myxomatose wird durch ein Virus verursacht, das an Geräten und in Stallungen überlebensfähig ist und in den Wildkaninchenbeständen weit verbreitet ist. Am häufigsten wird der Erreger durch stechende Parasiten übertragen (Läuse, Flöhe, Stechmücken), aber auch durch Kontakt zu verunreinigten Gerätschaften oder Tieren.
Impfplan Frettchen (siehe Hund)
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